Mägdesprung –
alles aus einem Guss!
Die Wasserkraft der Selke war 1646 die Basis für die Gründung der Eisenhütte unterm Mägdesprung. Der Lauf der Selke war auch ausschlaggebend dafür, an welchen Orten weitere Verarbeitungseinrichtungen im Selketal entstanden, die heute nur noch mit Namen wie Stahlhammer, Drahtzug und Hammer I bis IV an das Zeitalter der Industrialisierung, den Erfindergeist und den innovativen Gründungszweck erinnern.
Fürst Friedrich von Anhalt-Bernburg-Harzgerode beabsichtigte, die vorhandenen Ressourcen an Erz, Holz und Wasser zum Wohlstand seines kleinen Fürstentums zu nutzen.
Seit der Einstellung des technischen Produktionsbetriebes der Eisenverhüttung und -verarbeitung im Jahr 1991 ist Mägdesprung ein einzigartiges Flächendenkmal der Montanindustrie mit authentischen Bauwerken des industriekulturellen Erbes.
Unser Tipp!
Oberhalb Mägdesprungs, auf dem rechten Steilufer des Selketals liegt die Mägdetrappe. Dies ist eine kleine Senkung im Felsen, welche die Form eines menschlichen Fußes aufweist. Sie ist auch nicht viel größer als ein großer menschlicher Fuß, geschätzt Schuhgröße 64. Um die Entstehung dieses Abdruckes ranken sich verschiedene Legenden, welche alle eines gemeinsam haben, dass eine Riesin über den Fluß auf das andere Ufer sprang.
So erreichen Sie uns:
Mit dem Auto von Norden: Nordharzautobahn A 36 > Abfahrt in Richtung Harzgerode > über die L242 nach Gernrode > auf der B185 nach Mägdesprung
Mit dem Auto von Süden: Südharzautobahn A 38 > Abfahrt Berga/Stolberg > auf der L 236 über Rottleberode, Schwenda zum Auerberg > weiter auf der L 235 bis zur Kreuzung mit der B 242 nach Alexisbad > auf der B 242 über Alexisbad nach Mägdesprung
Mit Bus und Bahn von Norden: Mit der Bahn bis Quedlinburg > mit der Selketalbahn bis Mägdesprung oder mit dem Fernbus bis Quedlinburg > ab Quedlinburg mit der Buslinie 242 bis Mägdesprung
Mit Bus und Bahn von Süden: Mit der Bahn bis Sangerhausen > weiter mit der Buslinie 460 bis Wippra > ab Wippra mit der Buslinie 242 bis Mägdesprung
Mägdesprunger Highlights
Technisches Denkmal Carlswerk
Technisches Denkmal Carlswerk
Das Carlswerk liegt direkt am beliebten Fernwanderweg "Selketalstieg". Der Bahnhof Mägdesprung der Selketalbahn ist 5 Gehminuten entfernt. Die im Originalzustand erhaltenen mechanischen Bearbeitungsmaschinen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und ein Holzkran von 1890 veranschaulichen neben Spinden, Werkbänken und Urlaubskarten der Belegschaft, die Arbeitskultur im frühindustriellen Zeitalter in authentischer Atmosphäre.
Heute ist das Sägegatter, welches um 1920 in dieser Maschinenfabrik gefertigt wurde und bis 1998 in Stiege arbeitete, als Anschauungsobjekt im Erdgeschoss ausgestellt. Es ist ein Vierwalzen-Vollgatter mit Unterantrieb vom Typ VG 5. Die „5“ bedeutet, dass damit Stämme bis 50 cm Durchmesser gesägt werden konnten. Die Ausstellung im Obergeschoss zeigt in eindrucksvoller Weise das industriekulturelle Erbe.
Gedenkkreuz an der Mägdetrappe
Gedenkkreuz an der Mägdetrappe
In der Nähe der Mägdetrappe ließen Prinzessin Wilhelmine Luise von Anhalt und ihr Gatte Prinz Friedrich von Preußen, 1837 zur Ehrung des Vaters der Prinzessin Herzog Alexius von Anhalt, erstmals ein Kreuz anbringen. Das Kreuz ist ein Produkt der Eisengießerei Mägdesprung. Nach der Verlobungsurne und dem Luisentempel ist es das dritte restaurierte Freilicht-Kunstguss-Denkmal im Selketal und einzigartiger Aussichtspunkt - Ausblick mit Weitblick!
Obelisk
Obelisk
Bis 1976 stand unterhalb des Bahnhofs der Selketalbahn ein markanter, gusseiserner Obelisk, - das Wahrzeichen Mägdesprungs und seiner Eisenhütte. Der Guss der vier 12,5 m langen und etwa 2 cm dicken Platten, die die sogenannte Nadel darstellten, war damals eine technische Meisterleistung, die durch den Bau eines neuen Hochofens und einer größeren Gießhalle möglich geworden war. Der mit Sockel 16,7 m hohe Obelisk wurde am 15.8.1812 im Beisein des Herzogs und vieler Gäste, besonders aus dem gerade neu gegründeten Alexisbad, feierlich eingeweiht. Dabei wurde die Gedenktafel für den Fürsten Friedrich Albrecht angebracht. Der Obelisk war das erste Monument des damals entstehenden Landschaftsparks zwischen Alexisbad und Mägdesprung. 2012 wurde der Obelisk, das Wahrzeichen der Mägdesprunger Eisenhütte, wieder errichtet.
Mehr Informationen vom Eisenhüttenverein…